Sonntag, 11. Juni 2017

Nachhaltigkeit in der Schokoladenfabrik in Köln

Für das Schokoladenmuseum in Köln spielt nicht nur Schokolade eine große Rolle, sondern auch die Nachhaltigkeit steht im Fokus des von Hans Imhoffs 1993 eröffneten Museums. Um Schokolade zu produzieren und zu verkaufen, wird vor allem Kakao benötigt. Dieser Kakao wird von fünf bis sechs Millionen Kakaobauern weltweit angepflanzt. Die Zahl der Menschen, die von dem Kakaoanbau abhängig sind, ist aber weitaus größer. Hierbei handelt es sich um bis zu 50 Millionen Menschen.

Die Arbeitsbedingungen der Menschen, die Kakao anbauen, sind von Land zu Land verschieden, generell gilt aber, dass sie unter sehr schlechten Bedingungen arbeiten müssen und ungeschützt Insektiziden und Pestiziden ausgesetzt sind. In den kleinbäuerlichen Betrieben nutzen die Menschen den Anbau von Kakao auch, um ihre eigene Versorgung mit Grundnahrungsmitteln zu sichern.

Dennoch ist festzuhalten, dass die Kakaoplantagenarbeiter zu den ärmsten Bevölkerungsschichten eines Landes gehören, da sie nur ein geringes Gehalt erhalten. Dadurch müssen die Kakaobauern in sehr armen und unhygienischen Verhältnissen ohne frisches Wasser und Elektrizität leben. Diese kleinbäuerlichen Betriebe produzieren 90% des weltweit verwendeten Kakaos. Die meisten Betriebe davon findet man in Westafrika.

Im Jahr 2012 wurde das Forum Nachhaltiger Kakao e.V. von der Bundesregierung, der deutschen Süßwarenindustrie und dem deutschen Lebensmittelhandel gegründet. Sie schlossen sich zusammen, um den Kakaobauern bessere Lebensbedingungen zu ermöglichen. Zudem haben sie das Ziel, die natürlichen Ressourcen der Anbauländer zu schonen und den Anbau von nachhaltig erzeugtem Kakao zu stärken.

Im Jahr 2015 hat das Forum gemeinsam mit der ivorischen Regierung mit dem Projekt PRO-PLANTEURS begonnen. Es hat das Ziel, die Einkommens- und Lebenssituation von circa 20.000 Kakaobauern in der Côte d’Ivoire zu verbessern. Zudem wollen sie Frauen fördern, indem sie die Einkünfte erhöhen und bessere Nahrungsgrundlagen für die Familien schaffen.

Das Schokoladenmuseum in Köln informiert über dieses Forum, das seit 2014 auch ein eingetragener Verein ist, und versucht damit bei den Besuchern ein Nachdenken über ihr Konsumverhalten anzuregen. Zudem unterstützt das Museum Nachhaltigkeit auch mit einem konkreten Projekt, dem „historischen“ Schokoladenautomaten. Alle Einnahmen aus diesem Automaten werden verwendet, um das Projekt „Mit Bio-Schokolade den Regenwald retten“ zu unterstützen.

Dieses Projekt wurde von der Tropenwaldstiftung OroVerde im Patuca-Nationalpark in Honduras ins Leben gerufen. Die Bauern werden in Anbaufragen von Experten betreut, da sie Kakao in Bio-Qualität anbauen. Das Ziel dieses Projekt ist es, den Menschen einen Weg aus der Armut zu bieten: http://www.schokoladenmuseum.de/de/

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